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Ryanair-Chef sauer auf Boeing:  "There is a shit show going on in Seattle"

Ryanair-Chef sauer auf Boeing:  
Foto: Ryanair
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Martin Mrowka 26.02.2024 Martin Mrowka

Michael O'Leary is not amused. Der Chef der irischen Fluggesellschaft Ryanair wartet auf die Lieferung von mehr als 50 neuen Boeing-Fliegern. Doch weil sich die Auslieferung neuer Maschinen verzögert, könnte es im Sommer zu Kapazitätsengpässen kommen. Der Manager geht nun von erneut steigenden Ticketpreisen aus.

Ryanair hatte für den Sommer mit 57 neuen Maschinen von Boeing gerechnet. Vorstands-Chef O'Leary geht nun davon aus, dass bis Ende März nur 40 bis 45 neue Maschinen geliefert sein könnten. Er sagte, die Diskussionen in seinem Hause konzentrierten sich auf die Frage, ob es sich bei den Produktionsproblemen bei Boeing um "entschuldbare Verzögerungen" handele, für die keine Entschädigung gezahlt werden müsse, wie es im Vertrag mit Boeing vorgesehen sei.

"Wir sind der festen Überzeugung, dass dies unentschuldbar ist", sagte er. Das Passagierwachstum von Ryanair werde geringer ausfallen als erwartet. Zum jetzigen Zeitpunkt wisse man nicht wirklich, wie viele Flugzeuge kommen. "There is a shit show going on in Seattle", zitiert ihn die Financial Times.

Die Fluggesellschaft rechnet für das laufende Geschäftsjahr, das im März endet, mit 183,5 Millionen Fluggästen – statt der geplanten 185 Millionen. O'Leary rechnet damit, dass sich die Boeing-Probleme auch noch auf die Passagierzahlen im nächsten Geschäftsjahr auswirken werden.

Ticket-Preise ziehen an

Im Herbst hatte die irische Fluggesellschaft angekündigt, eine Reihe von Flügen im Winterflugplan zu streichen, weil sich die Auslieferung neuer Flugzeuge von Boeing verzögere. Boeing darf nach einem späteren Zwischenfall, bei dem ein Rumpfteil mitten im Flug herausgerissen war, die Produktion der 737-Max-Reihe auf Anordnung der US-Luftfahrtbehörde FAA vorerst auch nicht mehr ausweiten. 

Die Preise würden im Sommer 2024 erneut höher ausfallen als im Sommer 2023, sagte O'Leary der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge in Dublin. Ryanairs durchschnittlichen Preise seien im Sommer 2023 um 17 Prozent gestiegen – davon gehe er nun aber nicht aus. 

"Wir gehen in unseren Budgets von einem Anstieg der Flugpreise von fünf bis zehn Prozent aus, was mir vernünftig vorkommt", sagte O'Leary demnach. Es könne auch mehr oder weniger sein. "Würden die Kapazitäten wachsen, würden die Preise meiner Meinung nach sinken", wurde O'Leary zitiert.

Die Ryanair-Aktie geriet am Montag-Mittag an der Londoner Börse unter Druck. Mit einem Kursabschlag von gut zwei Prozent fiel der Wert auf 1.700 Britische Pence. Im deutschen Handel hielt sich die Ryanair-Aktie jedoch wacker, bei 20,73 Euro wurde am Vormittag sogar ein neues Allzeithoch markiert.

Ryanair (WKN: A1401Z)

Die Ryanair-Aktie läuft weiterhin in einem stabilen Aufwärtstrend. Engagierte Anleger bleiben mit einem kürzlich auf 15 Euro nachgezogenen Stoppkurs dabei. DER AKTIONÄR hat ein Kursziel von 23 Euro ausgegeben.

Ryanair ist Mitglied im DER AKTIONÄR Recovery Index, mehr Infos dazu gibt es hier. 

(Mit Material von dpa-AFX)

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